One Time Clever Concept: Nicht-Entfernung von Sofort-Abutments mit Einzelkrone und einer 3-gliedrigen Brücke über dem Implantat
Catarina G. Rodrigues, DDS, MSc – Manuel D. Marques, DDS
Eine 67-jährige Patientin stellte sich mit Schmerzen im ersten Quadranten in einer privaten Zahnarztpraxis vor. Aus der klinischen und radiographischen Untersuchung ergaben sich eine ausgedehnte Karies und eine Anamnese bezüglich des Versagens einer Wurzelkanaltherapie der Zähne #1.3 und 1.5. sowie das Fehlen der Zähne #1.4 und #1.6 (Abb. 2-4).
Nach einer angemessenen Diagnose sah der vorgeschlagene Behandlungsplan die Extraktion der nicht zu rettenden Zähne #1.3 und #1.5 und das Platzieren von drei Implantaten, gefolgt von dem Platzieren von endgültigen Sofort-Abutments innerhalb derselben Operation (One Time Clever Concept, C-Tech Implant) vor. Die geplante endgültige Prothese bestand aus einer Einzelkrone und einer 3-gliedrigen Brücke über den Implantaten.
Im Jahr 1997 wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass das wiederholte Abtrennen/Wiederverbinden des Abutments die Schleimhautbarriere beeinträchtigt, was zu einer apikalen Verschiebung des Bindegewebsansatzes und einem zusätzlichen marginalen Knochenverlust führt.1 Das One-Time-Abutment-Concept zielt darauf ab, eine Unterbrechung der anfälligen Siegelung des Weichgewebes um Implantate herum zu vermeiden und die marginale Knochenstabilität zu maximieren.
Es wurden erste Fotos von der aktuellen Situation des Patienten und ein DVT gemacht. Mit einem Intraoralscanner wurden außerdem erste Abdrücke des oberen und unteren Zahnbogens genommen (Abb. 2-5). Zur Planung der Implantatinsertion wurden der intraorale Scan und das DVT mit einer speziellen 3D-CAD-Software überlagert. Nachdem die Implantatpositionen bestimmt waren, wurden sie in eine Software zur Gestaltung der Bohrschablone übertragen (Abb. 6). Die Größe der One-Time-Abutments wurde mit derselben Software geplant, die auch für die Implantate verwendet wurde.
Zum Zeitpunkt der Operation wurden die Zähne #1.3 und #1.5 extrahiert, die Stabilität und Anpassung der Schablone überprüft und anschließend nach einem spezifischen Bohrprotokoll und mit dem C-Tech-Kit für geführte Chirurgie die geführte Präparation der Implantationsstellen durchgeführt. Die Implantate wurden vollständig geführt auf den Stellen 1.3, 1.4 und 1.6 platziert (Abb. 7-11). Anschließend wurden One-Time-Abutments mit 3 mm Gingivahöhe auf die Implantate gesetzt und mit der Befestigungsschraube festgeschraubt, die auch als Einheilabutment dient (Abb. 12-14).
Nach der Osseointegrationsphase wurden die letzten Abdrücke genommen. Als Erstes wurde die Befestigungsschraube entfernt und Titanbasen über den One-Time-Abutments platziert. Dann wurde mit Scankappen ein digitaler Abdruck genommen (Abb. 15-18). Der Labortechniker erstellte mittels CAD-CAM-Technologie ein 3D-Modells für die Gestaltung und das Fräsen der endgültigen Konstruktion (Abb. 19-21). Zu Letzt wurden die 3-gliedrige Brücke und die Einzelkrone über dem Implantat eingefügt und die endgültigen Aufnahmen angefertigt: intraorale Bilder, periapikale und panoraphale Röntgenaufnahmen (Abb. 22-28).
1-Abrahamsson, I., Berglundh, T., & Lindhe, J. (1997). The mucosal barrier following abutment dis/reconnection. An experimental study in dogs. Journal of clinical periodontology, 24(8), 568- 572.