Minimalinvasive Chirurgie: Geführte chirurgische Implantatinsertion kombiniert mit geführter chirurgischer Wurzelspitzenresektion des benachbarten Zahns
Dr. Kevin Briffa B.Ch.D, M.Sc Oral Implantology (Fran.) – Mysmile Dental Care Centre, Malta
Eine 44-jährige Patientin stellte sich in einer privaten Zahnarztpraxis vor und bat darum, ihren fehlenden zweiten Prämolaren links im Oberkiefer zu ersetzen. Zur Planung des Falles wurde ein DVT-Röntbild aufgenommen. Dabei wurde zufällig festgestellt, dass eine periapikale Läsion mit den Wurzeln des asymptomatischen oberen linken ersten Prämolaren in Verbindung stand. Dieser Zahn hatte eine Wurzelkanalfüllung und seine Wurzeln waren in Richtung der Stelle gebogen, an der das Implantat eingesetzt werden sollte. Es wurde ein intraoraler Scan angefertigt und dieser mit dem DVT überlagert, um die Bohrschablone zu planen.
Die Bohrschablone dient zwei Zwecken:
– für die Implantatinsertion mit geführter Chirurgie
– zur Lokalisierung der genauen Stelle der periapikalen Läsion, um bei der Wurzelspitzenresektion einen minimalinvasiven Eingriff durchzuführen
Während des Chirurgischen Eingriffs wurde ein Schnitt in der Wangenschleimhaut leicht krestal zum Bereich der periapikalen Läsion vorgenommen. Ein Lappen wurde angehoben und die zahngestützte Schablone auf die Zähne aufgesetzt, um sicherzustellen, dass sie perfekt passte.
Es wurden Trepanbohrer verwendet um durch das in der Bohrschablone vorgesehene „Fenster“ einen über der periapikalen Läsion liegenden „Deckel“ aus Knochen zu entfernen. Bei der Entfernung des knöchernen „Deckels“ blieb ein erheblicher Teil des Granuloms hängen.
Nach Abschluss der Wurzelspitzenresektion und ordnungsgemäßer Entfernung des infizierten Bereichs wurde der knöcherne „Deckel“ wieder an seinen ursprünglichen Platz gesetzt und mit PTFE-Nähten vernäht.
Anschließend wurde das Standardverfahren der geführten Chirurgie für die Platzierung eines C-Tech EL 4,3 x 11 mm Implantats durchgeführt, um den fehlenden Prämolaren zu ersetzen. Das postoperative periapikale Röntgenbild zeigt das Implantat mit seinem Heilungsabutment und die abgeschlossene Apikotomie des oberen linken ersten Prämolaren mit dem wieder eingesetzten knöchernen „Deckel“ über der Operationsstelle.