Mini-Implantate: soziale Indikation oder Therapie der Wahl?
PIP Magazin • Praktische Implantologie und Implantatprothetik • Mai 2021
Mini-Implantate: soziale Indikation oder Therapie der Wahl?
Dr. med. dent. Arndt Christian Höhne
DIE WAHREN VORTEILE VON MINI-IMPLANTTEN
Jahrelang fristeten die Mini-Implantate ein Schattendasein: In der Praxis gern genommen und durchaus etabliert, zeigte sich die Wissenschaftslage eher dünn und die Skepsis anerkannter Experten entsprechend groß. Dr. med. dent. Arndt Christian Höhne versuchte dieses spaltende Thema in einem Interview mit dem PIP-Magazin zu klären. Er erklärte, dass Mini-Implantate sehr vielfältig eingesetzt werden können, wobei das Haupteinsatzgebiet der Minis in der Stabilisierung von Totalprothesen im Ober- und Unterkiefer besteht, sei es als Vollversorgung oder durch Pfeilervermehrung.
Aus seiner eigenen Erfahrung berichtet er, dass das einzigartige und auch besonders Tolle beim MDI-Konzept die Lagerung auf den Gummiringen ist, statt wie sonst Kugelkopf auf Metall – also Metall auf Metall. Das Konzept ist mit allen Einschubrichtungen verträglich, ob über Teleskope, Klammern, oder Geschiebe – die unterschiedlichen Retentionseinsätze können bis zu 30 Grad ausgleichen.
Abschließend erklärt Dr. med. dent. Höhne dass dieses ein sowohl für den Patienten ebenso wie den Behandler in mehr als einer Hinsicht attraktives Konzept ist. Von der Seite der Patienten erfuhren sie vollständige Rehabilitation zum Preis von, je nach Region, ein bis zwei konventionellen Implantaten. Für den Zahnarzt handelt es sich um ein mit grundlegenden chirurgischen Kenntnissen vergleichsweise leicht zu erlernendes Konzept mit einer hohen Lernkurve und, inklusive des anschließenden jeweils sechsmonatigen Recalls zur Reinigung und Wartung und Erneuerung der Gummiringe, auch wirtschaftlich um eine absolute Win-Win-Situation für Patient und Praxis.