Insertion von zwei EL-Implantaten in den Oberkiefer durch schablonengeführte Implantation und anschließender sofortiger Belastung
Dr. Luigi Ciacci, Odt. Andrea Sessa
Einführung:
Die moderne Zahnmedizin ist auf eine umfassende Diagnostik und sorgfältige Planung angewiesen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen und die Erwartungen sowohl des Patienten als auch des Zahnarztes zu erfüllen.
Digitale Planung und geführte Chirurgie auf Basis dreidimensionaler Röntgendaten und digitalisierte intraorale Aufzeichnungen sind eine große Hilfe. Sie liefern wertvolle Informationen und ermöglichen eine genaue Rückwärtsplanung (sog. Backward-Planning), um das implantatprothetische Ergebnis zu optimieren und die Wiederherstellung der Prothetik in Bezug auf Funktionalität, Ästhetik und Biologie zu verbessern.
In der modernen Zahnmedizin konzentrierte sich die Entwicklung des Workflows auf die Implantatplanung mithilfe des TAC Cone Beam, bei dem eine genaue Diagnose sowie eine effiziente Programmierung und Strukturierung des Therapieplans grundlegende Elemente sind.
Die daraus resultierenden Vorteile sind hochpräzise, vorhersehbare ästhetische Ergebnisse, häufig mit festsitzenden Prothesen gleichzeitig mit der Implantation, und eine daraus resultierende hohe Patientenzufriedenheit.
Die geführte Chirurgie arbeitet nach einem Workflow, der auf Reverse Engineering basiert: Wir beginnen mit der prothetischen Rehabilitation und leiten dann die ideale Position der Zahnimplantate ab.
Fallstudie:
– Insertion von zwei EL-Implantaten im Oberkiefer (EL-5,1 x 9mm);
– Anwendung der C-Guide-Navigationssoftware;
– Sofortige Belastung auf CAD/CAM Titanbasen.
Der Patient stellte sich mit einer Zahnlücke im Oberkiefer Regio 26 und 27 vor und mit dem Wunsch eine temporäre Versorgung zeitgleich mit der Implantation zu erhalten. Nach der Röntgenuntersuchung über CBTC werden die DICOM-Rohdateien zusammen mit dem intraoralen Abdruck, der dem Patienten über einen Intraoralscanner entnommen wurde, an den Implantologen übermittelt. Der CAD/CAM Spezialist führt den Abgleich der beiden Dateisätze (DICOM und STL) durch und beginnt mit seiner ersten Planung. Die digitale Fallplanung wird vom Implantologn in enger Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker durchgeführt. Es werden 2 ESTETHIC LINE-Implantate mit dem Durchmesser 5,1mm und einer Implantatlänge von 9mm festgelegt. Die digitale Planungssoftware bietet eine Bewertung der Knochendichte, die auf die Hounsfield-Skala zurückgeführt werden kann. Diese Dichte ist mit einer sofortigen nicht funktionierenden Belastung kompatibel. Das Design wird mit der Implant Studio-Software von 3Shape und den von CAD entworfenen provisorischen Kronen durchgeführt, dann in 5-Schicht-PMMA gefräst und auf eine T-Basis mit einem 2 mm hohen Schleimkragen geklebt.
Eingriff:
Sobald die Bohrschablone positioniert wurde, besteht der erste Schritt darin, die Zahnfleischstanzen zu verwenden. Um die gestanzte Schleimheut zu entfernen, wird die Schablone entfernt und neu positioniert, um so gemäß dem C-Guide Bohrprotokoll das Implantatbett anhand den C-Guide Bohrern vorzubereiten und danach die EL-Implantate geführt durch die Schablonen in ihre korrekte Position zu inserieren.
Nachdem wir die Implantate eingesetzt haben und eine mehr als zufriedenstellende Primärstabilität erhalten haben, beschließen wir, die Provisorien einzusetzen, um somit dem Patientenwunsch genüge zu tun.
Gesamtdauer des Eingriffs ca. 45 min.